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Nach der Champions League ist die UEFA Europa League der zweitwichtigste europäische Pokalwettbewerb für Vereinsmannschaften. 1971 wurde der Wettbewerb als UEFA Cup gegründet. Seit der Saison 2009/10 trägt das Turnier den Namen Europa League. In seiner derzeitigen Form besteht der Wettbewerb aus drei Qualifikationsrunden, einer Play-off-Runde, der Ligaphase und schließlich der K.-o.-Phase. Seit der Saison 2014/15 erhält der Europa League Sieger einen Startplatz in der jeweils kommenden Champions League Saison.

Der Sieger der UEFA Europa League erhält einen Wanderpokal, auf dem der Name des Klubs eingraviert wird. Die Trophäe wiegt 15 Kilogramm, besteht aus Silber und steht auf einem Marmorsockel. Der Schweizer Künstler Alex Diggelmann hat den Pokal entworfen. Das Mailänder Unternehmen Bertoni hat ihn 1972 schließlich hergestellt.

Geschichte der Europa League und die erfolgreichsten Vereine

Als Vorgänger des UEFA-Pokals gilt der seit 1955 ausgespielte Messestädte-Pokal. Dieser Cup wurde nicht von der UEFA veranstaltet, sondern privat organisiert, größtenteils mit Klubs aus Handelsmessestädten. 1971 bekam die UEFA schließlich den Auftrag, den Messepokal auszurichten und gestaltete ihn so zum UEFA-Pokal um. An diesem Wettbewerb konnten Klubs aus allen Mitgliedsländern teilnehmen, wenn sie sich über eine bestimmte Ligaposition qualifiziert hatten.

Erster Gewinner des UEFA-Pokals war 1972 Tottenham Hotspur. In den 1970er-Jahren stritten sich vor allem englische, deutsche, belgische und niederländische Vereine um den Titel. Nur 1977 konnte mit Juventus Turin ein Klub aus dem südlichen Europa den UEFA-Cup gewinnen.

Mitte der 80er-Jahre änderte sich das vor allem mit den Triumphen von Real Madrid. Anschließend begann ein Siegeszug der italienischen Teams. Innerhalb von elf Jahren waren Klubs aus Italien gleich achtmal erfolgreich. Inter Mailand triumphierte gar dreimal.

Von 1995 bis zur Saison 2015/16 existierte eine Fair-Play-Wertung. Die drei fairsten Verbände der vorherigen Saison erhielten jeweils einen zusätzlichen Startplatz in der ersten Runde der Qualifikation.

Zur Saison 1999/2000 spielte auch der jeweilige nationale Pokalsieger im UEFA Cup, da der Europokal der Pokalsieger abgeschafft wurde. Bislang gelang nur dem FC Porto als amtierender nationaler Cupsieger der Titel im UEFA-Pokal (2010/11).

Seit dem Jahr 2005 haben drei Teams aus der ehemaligen Sowjetunion den Titel gewonnen: Zenit Sankt Petersburg, Schachtar Donezk und ZSKA Moskau.

Dem FC Sevilla gelang ein einmaliges Kunststück: 2007 schafften die Spanier zunächst als erstes Team nach Real Madrid in den 80er-Jahren die Titelverteidigung. Zwischen 2014 und 2016 holte Sevilla dann gleich drei Titel in Folge. Zwar waren sie als Titelträger auch für die Champions League qualifiziert, als Gruppendritter rutschten sie allerdings wieder in die Europa League ab. Mit sieben Erfolgen in UEFA Cup und Europa League ist der FC Sevilla damit Rekordsieger.

Nach der Spielzeit 2008/09 wollte die UEFA den Wettbewerb aufwerten und sich an die Werbe- und Sponsoringeinnahmen der Champions League annähern. Der Modus wurde geändert, eine Gruppenphase wurde eingeführt und der Cup hieß fortan Europa League. Die letzte Änderung erfolgte zur Saison 2024/25: Die Gruppenphase wurde abgeschafft und durch eine Ligaphase ersetzt, an der 36 (statt 32 Teams) teilnehmen.

Europa League: Daten, Fakten und Statistiken

  • In der Geschichte der Europa League bzw. des UEFA-Pokals konnten 29 verschiedene Klubs den Titel gewinnen. Nach dem FC Sevilla sind Juventus Turin, Inter Mailand, der FC Liverpool und Atlético Madrid die erfolgreichsten Vereine – mit je drei Titeln.
  • 14-mal ist es einem Klub gelungen, die Europa League und die nationale Meisterschaft im selben Jahr zu gewinnen. Dem IFK Göteborg, dem FC Porto und dem FC Liverpool gelang das sogar zweimal. Vier Vereine gewannen das kleine europäische Triple (Meisterschaft, nationaler Pokalsieg, Europa League): IFK Göteborg, Galatasaray Istanbul, ZSKA Moskau und der FC Porto.
  • Bislang errangen Vereine aus elf verschiedenen UEFA-Ländern den Titel. Spanische Klubs gewannen 14-mal, italienische Vereine zehnmal, Englands Klubs neumal.
  • Spanische Vereine können mit 19 die meisten Finalteilnahmen aufweisen.
  • Deutsche Klubs gewannen bislang siebenmal den Titel, niederländische Vereine errangen vier Triumphe. Je zwei Titel können Klubs aus Portugal, Russland und Schweden vorweisen. Je einmal gewann ein Verein aus Belgien, der Ukraine und der Türkei.
  • Erfolgreichster Spieler des Wettbewerbs ist José Antonio Reyes, der mit Atlético Madrid (2010 und 2012) und dem FC Sevilla (2014 bis 2016) den Titel insgesamt fünfmal gewinnen konnte.
  • Henrik Larsson ist der Rekordtorschütze des Wettbewerbs. Der Schwede erzielte 31 Treffer. Die meisten Tore innerhalb einer Saison erzielte der Kolumbianer Falcao in der Spielzeit 2010/11 für den FC Porto (17 Tore).
  • Bei den Trainern steht Unai Emery (3x FC Sevilla, 1x Villarreal) mit vier Titeln ganz oben.

Deutsche Erfolge in der Europa League

Die deutsche Bundesliga erhält derzeit zwei Startplätze für die Europa League. Der DFB-Pokalsieger qualifiziert sich direkt für die Ligaphase, genau wie der Tabellenfünfte. Sollte der nationale Pokalsieger auch über die Bundesliga qualifiziert sein, oder gar für die Champions League, rückt der Tabellensechste nach.

Borussia Mönchengladbach stand bislang viermal in einem Finale des UEFA-Pokals und konnte zweimal den Titel erringen, ebenso wie Eintracht Frankfurt (2 Finalteilnahmen, 2 Siege). Damit sind Frankfurt und die Borussia die erfolgreichsten deutschen Klub im Wettbewerb. 1974/75 war Mönchengladbach auch der erste deutsche Titelträger überhaupt im UEFA Cup.

Mit Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen, dem FC Bayern München und dem FC Schalke 04 konnten vier weitere Klubs den UEFA-Pokal gewinnen.