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Nach der Champions League ist die UEFA Europa League der zweitwichtigste europäische Pokalwettbewerb für Vereinsmannschaften. 1971 wurde der Wettbewerb als UEFA Cup gegründet. Seit der Saison 2008/09 trägt das Turnier den Namen Europa League. In seiner derzeitigen Form besteht der Wettbewerb aus drei Runden Qualifikation, eine Play-off-Runde, die Gruppenphase und schließlich die K.-o.-Runden. Seit der Saison 2014/15 erhält der Europa League Sieger einen Startplatz in der jeweils kommenden Champions League Saison.

Der Sieger der UEFA Europa League erhält einen Wanderpokal, auf dem der Name des Klubs eingraviert wird. Die Trophäe wiegt 15 Kilogramm, besteht aus Silber und steht auf einem Marmorsockel. Der Schweizer Künstler Alex Diggelmann hatte den Pokal entworfen. Das Mailänder Unternehmen Bertoni hatte ihn 1972 schließlich hergestellt.

Geschichte der Europa League und die erfolgreichsten Vereine

Als Vorgänger des UEFA-Pokals gilt der seit 1955 ausgespielte Messestädte-Pokal. Dieser Cup wurde nicht von der UEFA veranstaltet, sondern privat organisiert, größtenteils mit Klubs aus Handelsmessestädten. 1971 bekam die UEFA schließlich den Auftrag, den Messepokal auszurichten und gestaltete ihn so zum UEFA-Pokal um. An diesem Wettbewerb konnten Klubs aus allen Mitgliedsländern teilnehmen, wenn sie sich über eine bestimmte Ligaposition qualifiziert hatten.

Erster Gewinner des UEFA-Pokals war 1972 Tottenham Hotspur. In den 1970er-Jahren stritten sich vor allem englische, deutsche, belgische und niederländische Vereine um den Titel. Nur 1977 konnte mit Juventus Turin ein Klub aus dem südlichen Europa den UEFA-Cup gewinnen.

Mitte der 80er-Jahre änderte sich das vor allem mit den Triumphen von Real Madrid. Anschließend begann ein Siegeszug der italienischen Teams. Innerhalb von elf Jahren waren Klubs aus Italien gleich achtmal erfolgreich. Inter Mailand triumphierte gar dreimal.

Von 1995 bis zur Saison 2015/16 existierte eine Fair-Play-Wertung. Die drei fairsten Verbände der vorherigen Saison erhielten jeweils einen zusätzlichen Startplatz in der ersten Runde der Qualifikation.

Zur Saison 1999/2000 spielte auch der jeweilige nationale Pokalsieger im UEFA Cup, da der Europokal der Pokalsieger abgeschafft wurde. Bislang gelang nur dem FC Porto als amtierender nationaler Cupsieger der Titel im UEFA-Pokal (2010/11).

Seit dem Jahr 2005 haben drei Teams aus der ehemaligen Sowjetunion den Titel gewonnen: Zenit Sankt Petersburg, Schachtar Donezk und ZSKA Moskau.

Dem FC Sevilla gelang ein einmaliges Kunststück: 2007 schafften die Spanier zunächst als erstes Team nach Real Madrid in den 80er-Jahren die Titelverteidigung. Zwischen 2014 und 2016 holte Sevilla dann gleich drei Titel in Folge. Zwar waren sie als Titelträger auch für die Champions League qualifiziert, als Gruppendritter rutschten sie allerdings wieder in die Europa League ab. Mit fünf Erfolgen in UEFA Cup und Europa League ist der FC Sevilla damit Rekordsieger.

Nach der Spielzeit 2008/09 wollte die UEFA den Wettbewerb aufwerten und sich an die Werbe- und Sponsoringeinnahmen der Champions League annähern. Der Modus wurde geändert, eine Gruppenphase wurde eingeführt und der Cup hieß fortan Europa League.

In der Geschichte der Europa League bzw. des UEFA-Pokals konnten 27 verschiedene Klubs den Titel gewinnen. Nach dem FC Sevilla sind Juventus Turin, Inter Mailand und der FC Liverpool die erfolgreichsten Vereine – mit je drei Titeln.

14-mal ist es einem Klub gelungen, die Europa League und die nationale Meisterschaft im selben Jahr zu gewinnen. Dem IFK Göteborg, dem FC Porto und dem FC Liverpool gelang das sogar zweimal. Vier Vereine gewannen das kleine europäische Triple (Meisterschaft, nationaler Pokalsieg, Europa League): IFK Göteborg, Galatasaray Istanbul, ZSKA Moskau und der FC Porto.

Bislang errangen Vereine aus elf verschiedenen UEFA-Ländern den Titel. Spanische Klubs gewannen zehnmal, italienische Vereine neunmal, Englands Klubs achtmal. Italienische und spanische Vereine können mit je 15 die meisten Finalteilnahmen aufweisen.

Deutsche Klubs gewannen bislang sechsmal den Titel, niederländische Vereine errangen vier Triumphe. Je zwei Titel können Klubs aus Portugal, Russland und Schweden vorweisen. Je einmal gewann ein Verein aus Belgien, der Ukraine und der Türkei.

Erfolgreichster Spieler des Wettbewerbs ist José Antonio Reyes, der mit Atlético Madrid (2010) und dem FC Sevilla (2014 bis 2016) den Titel insgesamt viermal gewinnen konnte. Giuseppe Bergomi ist der Spieler mit den meisten Einsätzen. Zwischen 1980 und 1998 bestritt der Italiener 96 UEFA-Pokal-Spiele für Inter Mailand.

Henrik Larsson ist der Rekordtorschütze des Wettbewerbs. Der Schwede erzielte 31 Treffer. Die meisten Tore innerhalb einer Saison erzielte der Kolumbianer Falcao in der Spielzeit 2010/11 für den FC Porto (17 Tore).

Den Rekord für die meisten Tore in einem Spiel halten Fabrizio Ravanelli (1994, für Juventus Turin gegen Sofia), Artiz Aduriz (2016, mit Bilbao gegen Genk) und Daniel Fonseca (1992, mit dem SSC Neapel gegen den FC Valencia).

Bei den Trainern stehen Unai Emery (FC Sevilla) und Giovanni Trapattoni (Juventus Turin, Inter Mailand) mit je drei Titeln ganz oben.

Dino Zoff gewann mit Juventus Turin sowohl als Spieler, als auch als Trainer den Titel (1977 und 1990). Auch Huub Stevens gelang dieses Kunststück (Spieler von PSV Eindhoven, Trainer vom FC Schalke 04), genauso wie Diego Simeone (Spieler von Inter Mailand und Trainer von Atlético Madrid).

Den höchsten Sieg im UEFA Cup feierte Ajax Amsterdam mit einem 14:0 gegen die Red Boys Differdange in der Saison 1984/85. Den deutlichsten Erfolg nach Hin- und Rückspiel gelang Feyenoord Rotterdam. In der Spielzeit 1972/73 gewannen sie mit 21:0-Toren gegen US Rumelange.

Die Ewige Tabelle der Europa League führt Inter Mailand an – gefolgt vom FC Brügge, Sporting Lissabon, Tottenham Hotspur und dem RSC Anderlecht. Das am höchsten platzierte deutsche Team ist der VfB Stuttgart auf Rang neun. In den Top-200 folgen aus Deutschland der Hamburger SV (12), Borussia Mönchengladbach (22), FC Schalke 04 (31), 1. FC Köln (33), der SV Werder Bremen (41), Borussia Dortmund (43), der TSV Bayer 04 Leverkusen (52), Hertha BSC (70), der FC Bayern München (72), der 1. FC Kaiserslautern (75), Eintracht Frankfurt (78), Dynamo Dresden (128), FC Carl Zeiss Jena (160), Hannover 96 (186), VfL Wolfsburg (188) und der 1. FC Lokomotive Leipzig (193).

Deutsche Erfolge in der Europa League

Die deutsche Bundesliga erhält derzeit drei Startplätze für die UEFA Europa League. Der DFB-Pokalsieger qualifiziert sich direkt für die Gruppenphase, genau wie der Tabellenfünfte. Der Sechste startet in der dritten Qualifikationsrunde. Sollte der nationale Pokalsieger auch über die Bundesliga qualifiziert sein, oder gar für die Champions League, rückt der Tabellensiebte nach.

Borussia Mönchengladbach stand bislang viermal in einem Finale des UEFA-Pokals und konnte zweimal den Titel erringen. Damit ist die Borussia der erfolgreichste deutsche Klub im Wettbewerb. 1974/75 war Mönchengladbach auch der erste deutsche Titelträger überhaupt im UEFA Cup.

Mit Eintracht Frankfurt, Bayer 04 Leverkusen, dem FC Bayern München und dem FC Schalke 04 konnten vier weitere Klubs den UEFA-Pokal gewinnen. Der sensationelle Sieg von Schalke im Finale von 1996/97 im Elfmeterschießen gegen Inter Mailand war der letzte deutsche Triumph im Wettbewerb. In der neu gegründeten Europa League konnte noch kein deutscher Verein bis dato einen Triumph vorweisen.

Werder Bremen, der VfB Stuttgart, der 1. FC Köln, der Hamburger SV und Borussia Dortmund standen bereits in einem Finale, verloren aber jeweils. Der BVB musste sogar zweimal eine Finalniederlage einstecken.

Bei 14 Finalteilnahmen konnten deutsche Vereine also nur sechsmal gewinnen. Der letzte deutsche Finalist war der SV Werder Bremen in der Spielzeit 2008/09. Die Mannen von der Weser unterlagen Schachtar Donezk aus der Ukraine.

Deutscher Rekordspieler im Wettbewerb ist Torwart Frank Rost. Er absolvierte 87 Partien für Werder Bremen, Schalke 04 und den Hamburger SV. In der Gesamtrangliste steht er hinter Bergomi auf Platz zwei.

Dieter Müller ist der erfolgreichste deutsche Torschütze im Wettbewerb. Zwischen 1974 und 1983 erzielte der Stürmer 29 Tore im UEFA-Pokal (für den 1. FC Köln, den VfB Stuttgart und Girondins Bordeaux).